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Das Innere Kind

Inneres Kind

Das „Innere Kind“ ist ein Begriff aus der Psychologie, der sich auf die unverarbeiteten Emotionen und Erfahrungen unserer Kindheit bezieht. Diese können sich auch im Erwachsenenalter noch auf unser Verhalten, unsere Beziehungen und unser Wohlbefinden auswirken.

Wie entsteht das Innere Kind?

Das Konzept des „Inneren Kindes“ wurde erstmals von dem Psychologen und Psychotherapeuten Eric Berne eingeführt. Es bezieht sich auf das Konzept, dass jeder Mensch eine Innere Vorstellung von sich selbst als Kind hat, das durch Erfahrungen und Ereignisse aus der Kindheit geprägt wurde. Diese Erfahrungen können positiv oder negativ sein und beeinflussen das Verhalten und die Emotionen im Erwachsenenalter. Negative Erfahrungen, wie z.B. traumatische Erlebnisse oder Verluste, können jedoch zu emotionalen Verletzungen führen, die unser Inneres Kind beeinflussen und uns als Erwachsene belasten können.

Wann beginnt die Entwicklung?

Die Entwicklung des Inneren Kindes beginnt bereits in der frühen Kindheit und wird durch die Beziehungen zu den primären Bezugspersonen, wie Eltern oder Pflegepersonen, geprägt. Wenn diese Beziehungen sicher und liebevoll sind, wird in der Regel auch ein gesundes Selbstwertgefühl und Vertrauen in andere Menschen entwickelt. Wenn diese Beziehungen jedoch belastet sind oder es zu traumatischen Erfahrungen kommt, kann das Innere Kind in der Folge Schmerz, Verwirrung und Unsicherheit erfahren.

Das Innere Kind wird durch Erinnerungen, Gefühle und Glaubenssätze beeinflusst, die sich im Laufe des Lebens ansammeln. Negative Erfahrungen, wie Verluste oder Traumata, können dazu führen, dass das Innere Kind verletzt wird und es negative Überzeugungen über sich selbst und andere entwickelt. Diese Überzeugungen können im Erwachsenenalter zu emotionalen Problemen führen, wie z.B. Ängsten, Depressionen oder Beziehungsproblemen.

Es gibt verschiedene Ansätze in der Psychotherapie, die sich mit dem Konzept des Inneren Kindes befassen, wie zum Beispiel die Gestalttherapie oder die Tiefenpsychologie. Die Arbeit kann dazu beitragen, dass negative Überzeugungen und Emotionen verarbeitet werden und sich ein gesundes Selbstwertgefühl entwickelt. Auch Achtsamkeits- und Meditationsübungen können helfen, den Kontakt zum Inneren Kind aufzunehmen und ein besseres Verständnis für dessen Bedürfnisse zu entwickeln.

Es ist wichtig zu betonen, dass das Konzept nicht bedeutet, dass man aufhört, als Erwachsener zu handeln oder Verantwortung für sein Leben zu übernehmen. Es geht vielmehr darum, sich bewusst zu machen, dass die Kindheitserfahrungen Einfluss auf das eigene Verhalten und die Emotionen haben und dass es möglich ist, diese negativen Einflüsse zu verarbeiten und zu überwinden.

Wie äußert sich das Innere Kind?

Es kann sich auf verschiedene Arten zeigen. Manchmal äußert es sich in unseren Gefühlen, wenn wir uns z.B. verletzlich, unsicher oder ängstlich fühlen. Es kann aber auch durch unser Verhalten zum Ausdruck kommen, wenn wir z.B. in Konfliktsituationen überreagieren oder uns in bestimmten Situationen wie ein Kind verhalten.

Das Innere Kind drückt sich wie gerade erwähnt auf verschiedene Weisen aus. Es kann sich in bestimmten Verhaltensmustern, Gedanken und Emotionen zeigen.

Verhaltensmuster

Menschen mit einem verletzten Inneren Kind können sich oft unsicher fühlen und dies durch übertriebene Kontrolle und Perfektionismus kompensieren. Sie können auch Schwierigkeiten haben, Grenzen zu setzen und sich selbst zu schützen. Manche Menschen können auch in kindliches Verhalten zurückfallen, wenn sie sich in schwierigen Situationen befinden, z.B. sich zurückziehen oder Wutanfälle haben.

Gedanken

Gedanken, die vom Inneren Kind beeinflusst werden, können sich auf Selbstzweifel und negative Selbstgespräche konzentrieren. Sie können auch immer wieder dieselben destruktiven Gedanken und Überzeugungen haben, die aus ihrer Kindheit stammen.

Emotionen

Emotionen, die damit verbunden sind, können eine intensive Angst vor Zurückweisung und Verlassenheit beinhalten. Es kann auch eine starke Traurigkeit und Depression geben, sowie Gefühle von Schuld und Scham.

Wie können wir unser Inneres Kind heilen?

Das Innere Kind kann durch unterschiedliche Ereignisse und Erfahrungen verletzt oder traumatisiert worden sein, was sich auch im Erwachsenenalter noch in verschiedenen Verhaltens- und Denkmustern äußern kann. Doch es gibt Möglichkeiten, es zu heilen und zu integrieren, um mehr Innere Ruhe, Selbstakzeptanz und Lebensfreude zu erlangen.

1. Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte

Um zu heilen, ist es wichtig, sich mit den eigenen Erfahrungen auseinanderzusetzen. Das bedeutet nicht, dass man sich ständig in der Vergangenheit aufhalten sollte, sondern dass man sich bewusst macht, welche Erlebnisse prägend waren und wie diese das eigene Verhalten beeinflusst haben.

2. Verantwortung übernehmen

Eine weitere wichtige Maßnahme zur Heilung ist das Übernehmen von Verantwortung für das eigene Leben und Handeln. Das bedeutet, dass man sich bewusst macht, dass man selbst für die eigenen Entscheidungen und Handlungen verantwortlich ist und dass man die Macht hat, sein Leben in die gewünschte Richtung zu lenken.

3. Selbstfürsorge und Selbstakzeptanz

Ein zentraler Aspekt der Heilung ist die Selbstfürsorge und Selbstakzeptanz. Das bedeutet, dass man sich selbst mit Mitgefühl, Geduld und Liebe behandelt und auch die negativen Seiten an sich akzeptiert. Es geht darum, sich selbst so anzunehmen, wie man ist, und sich nicht ständig selbst zu kritisieren oder zu verurteilen.

4. Kreativität und Spiel

Kreativität und Spiel können dabei helfen, das Innere Kind zu heilen. Beim Malen, Tanzen, Singen oder anderen kreativen Tätigkeiten kann man sich frei ausdrücken und auch unverarbeitete Emotionen ausdrücken. Auch das Spielen und Spaß haben ist eine wichtige Maßnahme, um es zu nähren und zu heilen.

5. Therapie

Wenn das Innere Kind stark traumatisiert ist, kann eine therapeutische Begleitung sinnvoll sein. Es gibt unterschiedliche Therapieformen, die dabei helfen können, es zu heilen und zu integrieren. Hierzu zählen unter anderem die Inneren Kind-Arbeit, Körpertherapie oder auch Traumatherapie.

Es ist wichtig, unser Inneres Kind anzunehmen und ihm die Liebe und Zuwendung zu geben, die es vielleicht in der Vergangenheit vermisst hat. Dies kann durch verschiedene Techniken wie z.B. Innere-Kind-Arbeit oder Achtsamkeitsübungen geschehen. Auch eine Therapie kann dabei helfen, alte Wunden zu heilen.

Warum ist es wichtig, sich um das Innere Kind zu kümmern?

Indem wir uns um unser Inneres Kind kümmern, können wir emotionale Blockaden lösen und unser Verhalten und unsere Beziehungen verbessern. Wir können lernen, uns selbst zu lieben und anzunehmen, wie wir sind, und uns von alten Verhaltensmustern und Glaubenssätzen befreien, die uns bisher gehindert haben.

Es ist ein Prozess, das Innere Kind zu heilen und zu integrieren und erfordert Zeit, Geduld und Arbeit an sich selbst. Doch die Auseinandersetzung kann dabei helfen, alte Verletzungen zu heilen und zu mehr Selbstakzeptanz und Lebensfreude zu gelangen. 

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