Kopfschmerzen plagen die meisten Menschen häufiger. Dabei zeigen die Beschwerden ganz unterschiedliche Erscheinungsbilder. Über 200 unterschiedliche Arten von Kopfschmerzen sind bekannt. Am häufigsten treten dabei Spannungskopfschmerzen auf. Sie können Dich zu allen Tageszeiten überfallen. Im Folgenen erfährst Du, welche Ursachen Deine Kopfschmerzen haben können und wie Du Dir den Kopfschmerz erträglicher machen kannst.
Was Du über Kopfschmerzen wissen solltest
Kopfschmerzen selbst gelten medizinisch gesehen nicht als eigenständige Erkrankung. Viel mehr wird der unangenehme Kopfdruck als Symptom verstanden, nach dessen Ursache erst gesucht werden muss.
Fünf Prozent aller Deutschen werden täglich von Kopfschmerzen geplagt. Etwa 70 Prozent der Betroffenen leiden unter chronischen Kopfschmerzen. Damit wird die Schmerzerscheinung nur von den Rückenschmerzen übertroffen. Besonders häufig von Kopfschmerzen betroffen sind: Kinder und Jugendliche, Raucher, Alkoholiker, Schwangere, Frauen in der Menopause, und auch Wetterfühlige.
Ursachen und Diagnose von Kopfschmerzen
Zu Kopfschmerzen kommt es, wenn Blutgefäße, Hirnhäute oder Schädel gereizt werden. Unser Gehirn selbst kann keinen Schmerz empfinden. Auch wenn die Durchblutung beeinträchtigt ist oder eine Entzündung vorliegt, kann Kopfweh auftreten. Häufig lassen sich Kopfschmerzen auf psychische Ursachen zurückführen. Bist Du nervös und angespannt, verspannt sich die Muskulatur von Nacken und Schultern. Eine Folge davon sind Spannungskopfschmerzen.
Weitere Ursachen von Kopfschmerzen können sein: Flüssigkeitsmangel, zu viel Alkohol, starkes Rauchen, Lärmbelästigung, Umweltgifte. Bei etwa zehn Prozent der von Kopfschmerzen Betroffenen, liegen den Beschwerden körperliche Ursachen zugrunde. Zu schwerwiegenden Symptomen kann es nach Unfällen oder Stürzen kommen. Aber auch Zahnprobleme oder Mittelohrentzündungen können zu Kopfschmerzen führen.
Diagnostik
Mit diesen Verfahren können Kopfschmerzen diagnostiziert werden: Röntgen der Halswirbelsäule, Subtraktionsangiographie (Nachweis von Aneurysmen), CT (Nachweis von Blutungen im Gehirn) oder MRT (Nachweis von anatomischen Störungen).
Behandlung von Kopfschmerzen
Beinahe jeder von uns hat hin und wieder Kopfschmerzen. Dabei ist der Griff zur Schmerztablette leider oft zur Selbstverständlichkeit geworden. Da die meisten Präparate rezeptfrei in Apotheken verfügbar sind, ist der Gang zum Arzt dabei nicht zwingend notwendig. Versuche die Ursachen Deiner Kopfschmerzen herauszufinden. Nicht immer sind Pillen die beste Lösung. Bei leichten Beschwerden können sich auch bewährte Hausmittel und sanfte Methoden der Alternativmedizin anbieten.
Kopfschmerzen mit Medikamenten behandeln
Ibuprofen gilt als beliebtestes Schmerzmittel der Deutschen. Der Wirkstoff wird von den Experten der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft als erste Wahl bei Migräne und Spannungskopfschmerzen bezeichnet. Ibuprofen ist gut verträglich und kann auch in Zäpfchenform verabreicht werden.
Neben Ibuprofen werden auch Paracetamol und ASS (Acetylsalicylsäure) gegen Kopfschmerzen eingesetzt. Bei den weit verbreiteten Spannungskopfschmerzen leisten Kombi-Präparate aus ASS, Paracetamol und Koffein gute Dienste.
Bei Migräne setzen Mediziner auf Triptane. Die Wirkstoffe verengen die Gefäße und wirken entzündungshemmend.
Kopfschmerzen wenn möglich ohne Medikamente behandeln
Sorge für ausreichend Schlaf und viel Bewegung falls Du an Spannungskopfschmerzen leidest, die stressbedingt sind. Wende verschiedene Entspannungstechniken an. Achte bei Migräne darauf, einen ruhigen und abgedunkelten Raum aufzusuchen und auf Bewegung zu verzichten.
Die besten Tipps gegen Kopfschmerzen
Lindere ggf. mit folgenden Tipps akute Kopfschmerzen. Leidest Du unter starken und wiederkehrenden Kopfschmerzen, sollte jedoch ein Arzt aufgesucht werden.
Tipp 1: Gesichtsgymnastik
Du wirst häufig am Schreibtisch von Kopfweh überfallen? Vermutlich beschweren sich Deine Augen über die stundenlange direkte Konfrontation mit dem Computerbildschirm. Nimmt Dir Zeit für einige einfache Übungen. Innerhalb weniger Minuten wirst Du Dich vermutlich besser fühlen und kannst konzentriert und entspannt weiterarbeiten.
Übung 1: Stirnrunzeln
Lege Deine Stirn bewusst in Falten. Halte die Bewegung einige Sekunden und lockere die Muskulatur anschließend wieder. Schiebe Deine Augenbrauen während des Stirnrunzelns fest in Richtung des Nasenrückens.
Übung 2: Kieferbewegungen
Öffne leicht Deinen Mund. Anschließend führst Du sanfte Kieferbewegungen durch. Bewege den Kiefer dabei abwechselnd von links nach rechts.
Übung 3: Mobile Augenbrauen
Bewege aktiv Deine Augenbrauen aus. Ziehe die Brauen schnell nach oben und lasse sie langsamer wieder nach unten sinken.
Übung 4: Schielen
Schließe die Augen und versuche nun, zu schielen. Halte die Spannung für einige Sekunden und entspanne Dich anschließend.
Wiederhole diese Übungen mehrmals. Finde heraus, welche Übung am besten wirkt. Dies lässt sich aufgrund der Vielschichtigkeit, die Kopfweh mitbringt, nicht immer auf Anhieb sagen. Hast Du Dein individuelles Gymnastikprogramm gefunden, kannst Du es täglich in Deinen Büroalltag integrieren.
Die besten Tipps gegen akuten Spannungskopfschmerz
Spannungskopfschmerzen sind lästig. Doch Du musst nicht sofort zur Tablette greifen. Folgende Tipps bringen eine sanfte Linderung.
Tipp 1: Pfefferminze – erfrischt und beruhigt
Besorge Dir ätherisches Pfefferminzöl. Dies kannst Du bequem in der Handtasche verstauen. Somit bist Du damit auch unterwegs gegen Kopfschmerz-Attacken gewappnet. Gebe einige Tropfen auf Nacken, Stirn oder Schläfen. Dies belebt und erfrischt.
Tipp 2: Raumklima verbessern
Lüfte regelmäßig die Räume, in denen Du Dich aufhältst. Befindet sich zu wenig Sauerstoff im Raum, kann dies schnell unangenehm werden. Öffne die Fenster mehrmals täglich für fünf bis zehn Minuten. Sorge dabei für Durchzug. So kann sich die Luft optimal im Raum verteilen und wird mit ausreichend Sauerstoff angereichert.
Tipp 3: Trinken, trinken, trinken
Achte darauf, über den Tag immer genug Flüssigkeit aufzunehmen. Zwei Liter täglich sollten es schon sein. Dabei meinen wir nicht ausschließlich Kaffee, wobei die Aufnahme von Koffein durchaus bei leichten Kopfschmerzen helfen kann. Falls Dir Wasser zu langweilig ist, probiere verschiedene Teesorten aus wie Kamille, Ingwer, Hibiskusblüten, Weidenrinde oder Rosenblüten. Diese Kräuter können Kopfschmerzbeschwerden ggf. lindern. Viele Schmerzmittel bauen auf Koffein als Wirkstoff. Gönne Dir bei akuten Spannungskopfschmerzen einen Espresso oder eine Tasse Kaffee. Bedenke allerdings, dass zu viel Koffein den Nachtschlaf beeinträchtigen kann. Schlafmangel wiederum führt häufig zu Kopfschmerzen.
Tipp 4: Ätherische Öle
Pfefferminzöl oder Lavendelöl kann Dich ggf. entspannen. Gebe ein paar Tropfen auf ein Tuch und lege es auf Deine Stirn.
Tipp 5: Ingwerpaste
Ingwer kannst Du nicht nur als Tee zu Dir nehmen. Bereite eine Paste aus Ingwer und gemahlenen Nelken zu. Reibe die Paste auf Deine Stirn. Diese Mischung kann wirksam bei Kopfschmerzen und bei einer Erkältung sein.
Tipp 6: Zimtbrei
Zimt ist nicht nur hilfreich für die Weihnachtsbäckerei. Vermische einen Teelöffel des Gewürzes mit etwas Wasser. Streiche diese Paste auf Deine Stirn und lasse sie ca. 15 Minuten einwirken.
Mit Kopfschmerzen zum Arzt
Helfen die genannten Tipps nicht und die Kopfschmerzen halten über Wochen an, suche unbedingt einen Arzt auf. Warnsignale sind z.B.: Du hast sehr starke Kopfschmerzen und sie halten über Wochen an. Du musst Dich erbrechen. Tauchen sie beim Husten und bei Bewegung auf? Du hast auch nachts Kopfschmerzen? Anhaltende und heftige Beschwerden sollten immer ärztlich abgeklärt werden.