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Gründonnerstag: Bedeutung, Ursprung und Bräuche des wichtigen Tages in der Karwoche

Silberne Kanne und Gläser auf einem Tisch mit Brotscheiben auf Tellern.

Der Gründonnerstag ist ein bedeutsamer Tag im Christentum und fällt in die Karwoche, die auf das Osterfest hinführt. Er erinnert an das letzte Abendmahl von Jesus Christus mit seinen Jüngern, in dem er das Sakrament der Eucharistie einsetzte und die Fußwaschung vollzog. Der Gründonnerstag ist nicht nur ein Tag des Gedenkens, sondern auch ein Symbol für Demut, Hingabe und die Vorwegnahme des Opfertods Jesu Christi. In diesem Artikel erfahren Sie alles über die Bedeutung, die Ursprünge und die Bräuche rund um den Gründonnerstag.

Was ist der Gründonnerstag?

Der Gründonnerstag ist der Donnerstag vor Ostern und Teil der Karwoche, die die letzten Tage im Leben Jesu Christi vor seiner Kreuzigung umfasst. Der Name „Gründonnerstag“ geht vermutlich auf das mittelhochdeutsche Wort „grunen“ zurück, was so viel wie „weinen“ oder „klagen“ bedeutet, da der Tag mit der Erinnerung an das Leiden Jesu verbunden ist. Eine andere Theorie besagt, dass „grün“ sich auf die liturgische Farbe dieses Tages bezieht, die in einigen Traditionen grün oder auch liturgisch festgelegt ist.

Der Gründonnerstag wird als der Tag des letzten Abendmahls betrachtet, an dem Jesus das Brot brach und den Wein mit seinen Jüngern teilte. Dabei setzte er das Sakrament der Eucharistie ein, das bis heute ein zentrales Element im christlichen Glauben darstellt. Zudem erinnert der Gründonnerstag an die Fußwaschung, die Jesus seinen Jüngern vollzog, um Demut und Dienstbereitschaft zu demonstrieren.

Ursprung des Gründonnerstags: Das letzte Abendmahl

Das letzte Abendmahl fand nach biblischer Überlieferung am Abend des Passahfestes statt, eines wichtigen jüdischen Festes, das die Befreiung der Israeliten aus der ägyptischen Sklaverei feiert. Jesus versammelte seine zwölf Apostel in einem Raum in Jerusalem, um gemeinsam das Mahl zu halten. Während des Abendmahls erklärte er, dass das Brot sein Leib und der Wein sein Blut seien und kündigte an, dass einer der Anwesenden ihn verraten würde.

Dieses Ereignis ist von zentraler Bedeutung für das Christentum, da es die Grundlage für die Eucharistie bildet. Bei der Feier der Eucharistie wird das Brot als Leib Christi und der Wein als Blut Christi betrachtet. Diese Handlung wurde von Jesus als Symbol seiner Hingabe an die Menschheit eingeführt. Der Gründonnerstag ist also nicht nur ein Tag des Gedenkens an das letzte Abendmahl, sondern auch an die Grundlage des christlichen Glaubens.

Fußwaschung und Demut

Ein weiteres wichtiges Element des Gründonnerstags ist die Fußwaschung. In der Bibel heißt es, dass Jesus seinen Jüngern die Füße wusch, um ihnen zu zeigen, dass er als ihr Meister und Herr demütig dienend unter ihnen stehen wollte. Diese Geste ist eine Aufforderung an die Gläubigen, sich nicht über andere zu erheben, sondern in Demut zu leben und einander zu dienen.

Die Fußwaschung ist ein Akt der Liebe und des Dienstes, der in vielen christlichen Gemeinschaften auch heute noch gefeiert wird. In einigen Kirchen wird an diesem Tag eine Fußwaschung durchgeführt, bei der der Priester oder der Pastor den Gläubigen symbolisch die Füße wäscht. Diese Tradition soll daran erinnern, dass wahre Größe im Dienst an anderen liegt.

Bedeutung des Gründonnerstags für die Karwoche

Der Gründonnerstag markiert den Beginn des Leidensweges Jesu und ist daher ein Tag der Besinnung und des Gebets. Er leitet die Karwoche ein, die mit dem Karfreitag, dem Tag der Kreuzigung, und dem Karsamstag endet, bevor die Feier der Auferstehung Jesu am Ostersonntag folgt. Der Gründonnerstag ist der Tag, an dem Jesus sich bewusst seinem bevorstehenden Leiden und Tod stellt, und der erste Schritt in Richtung der Erlösung der Menschheit.

Der Gründonnerstag ist daher ein Tag der Vorbereitung und des inneren Nachdenkens. Viele Christen nutzen diesen Tag, um sich auf das bevorstehende Osterfest vorzubereiten, indem sie Buße tun und sich der Bedeutung des Opfers Jesu bewusst werden. Der Gründonnerstag fordert die Gläubigen dazu auf, in Demut und Liebe zu leben, sich gegenseitig zu dienen und die Bedeutung der Eucharistie zu würdigen.

Bräuche und Traditionen am Gründonnerstag

Der Gründonnerstag ist in vielen christlichen Gemeinden von besonderen Bräuchen und Traditionen geprägt. Diese Bräuche dienen dazu, die biblischen Ereignisse zu ehren und die Gläubigen in ihrer Spiritualität zu stärken. Zu den bekanntesten Traditionen gehören:

Eucharistiefeier

In vielen Kirchen wird am Gründonnerstag eine festliche Eucharistiefeier abgehalten, bei der das letzte Abendmahl nachgeahmt wird. Diese Messe ist in der Regel besonders feierlich, und oft wird das Brot und der Wein in Erinnerung an das Mahl Jesu mit seinen Jüngern geteilt. In vielen katholischen und evangelischen Kirchen wird die Eucharistie auch als Sakrament gefeiert, bei dem die Gläubigen den Leib und das Blut Christi empfangen.

Fußwaschung

Ein weiteres bedeutendes Ritual am Gründonnerstag ist die Fußwaschung. In vielen Kirchen wird der Priester oder Pastor den Gläubigen symbolisch die Füße waschen, um an die Demut und den Dienst Jesu zu erinnern. Dieser Akt ist eine kraftvolle Erinnerung daran, dass wahre Größe im Dienst am anderen liegt.

Abendmahlsgottesdienste und Agapen

In einigen christlichen Gemeinden wird am Gründonnerstag auch eine Agape gefeiert – ein gemeinsames Mahl, das an das letzte Abendmahl erinnert. Dabei teilen die Gläubigen Brot und Wein miteinander, um die Gemeinschaft in Christus zu erleben.

Der „Altar der Verehrung“

In vielen Kirchen wird der Altar am Gründonnerstag besonders geschmückt. Der Altar wird oft leer oder mit einem Tuch bedeckt, und die Eucharistie wird nach dem Gottesdienst „ausgesetzt“ – das bedeutet, dass die Heilige Kommunion an einem anderen Ort zur Verehrung bereitgestellt wird. In einigen Traditionen wird der Altar bis zum Karfreitag nicht mehr benutzt, um die Stille und das Leiden Jesu zu symbolisieren.

Gründonnerstag in der heutigen Zeit

Auch heute noch hat der Gründonnerstag eine tiefgreifende Bedeutung für Christen weltweit. Der Tag erinnert an den Ursprung des Abendmahls und an die grundlegenden Werte des christlichen Glaubens – Liebe, Demut, Hingabe und Opferbereitschaft. In einer Zeit, in der der Konsum und das Streben nach Macht und Anerkennung oft im Vordergrund stehen, lädt uns der Gründonnerstag dazu ein, über unsere eigene Haltung nachzudenken und die Werte des Evangeliums zu leben.

Der Gründonnerstag fordert uns heraus, in einer Welt, die oft von Egoismus geprägt ist, den Dienst am anderen als hohen Wert zu schätzen. Die Geste der Fußwaschung und das Teilen des Brotes erinnern uns daran, dass wahre Größe nicht in Macht oder Reichtum zu finden ist, sondern in der Bereitschaft, sich für andere hinzugeben und zu dienen.

Fazit

Der Gründonnerstag ist ein zentraler Tag in der Karwoche und bietet die Gelegenheit, sich auf das bevorstehende Osterfest vorzubereiten. Er erinnert uns an das letzte Abendmahl, die Fußwaschung und die Bedeutung der Eucharistie. Der Tag ist ein Symbol für Demut, Hingabe und die Bereitschaft, für andere zu dienen. Für Christen weltweit ist der Gründonnerstag eine Einladung zur Besinnung und zum Gebet – ein Tag, um sich auf das Leiden und die Auferstehung Jesu Christi vorzubereiten und die tiefere Bedeutung des christlichen Glaubens zu erfahren.

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1 Kommentar

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